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Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum muss auch in Zukunft
sichergestellt sein! |
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Anlässlich der Mitgliederversammlung des Schleswig-Holsteinischen
Landkreistages am 05.11.2010 beschlossen die Delegierten aus den Kreisen eine
Resolution zur Zukunft der ambulanten ärztlichen Versorgung im
ländlichen Raum. |
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Die medizinische Versorgung auf dem Land muss dringend verbessert
werden, forderte Reinhard Sager, Vorsitzender des Landkreistages. Er hob
insbesondere den sich weiter verschärfenden Mangel an Haus- und
Fachärzten hervor: Viele ältere Haus- und Fachärzte werden
in den nächsten Jahren aus dem Dienst ausscheiden. 64 Prozent aller
Hausärzte sind schon jetzt über 50 Jahre alt. In vielen Fällen
wird es aber nicht gelingen, junge Mediziner von der Übernahme der Praxis
zu überzeugen. Eine älter werdende Gesellschaft sei aber auf
mehr medizinische Versorgung direkt am Wohnort angewiesen, so Sager. Der
Anteil der über 60-Jährigen steigt laut Statistikamt Nord von heute
26 auf etwa 35 Prozent im Jahr 2025. Während immer mehr Menschen an
Herzkreislaufleiden, Demenz und Diabetes erkranken, sinkt die Zahl der
Ärzte, stellte Sager fest. |
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Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) wird im
Rahmen ihrer Sicherstellungsverantwortung und im gemeinsamen Zusammenwirken mit
den Krankenkassen aufgefordert, in den kommenden Jahren eine qualitativ
hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung in den Kreisen unseres
Landes zu gewährleisten. Gelingt dies nicht, müssen die
ordnungspolitischen Rahmenbedingungen verändert werden, stellte das
Gf. Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages,
Jan-Christian Erps, fest. |
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Mit der Resolution wird die Landesregierung aufgefordert, auf die
Bundesregierung einzuwirken, den Gemeinsamen Bundesausschuss auf die
Prämisse einer gleichmäßigen Versorgungsdichte und
Versorgungsqualität in ganz Deutschland zu verpflichten,
ergänzte Erps. |
Die Landesregierung in Schleswig-Holstein wird aufgefordert, dem Mangel
niedergelassener Ärzte in den ländlichen Regionen unseres Landes
wirkungsvoll zu begegnen und im Rahmen ihrer gesetzlichen Möglichkeiten
auch in Zukunft eine flächendeckende haus- und fachärztliche
Versorgung sicherzustellen, betonte Sager. Wir brauchen eine
detaillierte Planung, wo und wie Ärzte sich niederlassen können, die
Kommunen und die Länder müssen an der ärztlichen Bedarfsplanung
beteiligt werden, um Unterversorgung künftig zu vermeiden. Bislang
befördern die Planungsmechanismen eher die Ausdünnung von
Versorgungsangeboten im ländlichen Raum zugunsten der größeren
Städte, so Erps weiter. |
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Die Bedarfsrichtlinien für die Niederlassung müssten dringend
demographiebedingt überarbeitet werden. Die Kassenärztlichen
Vereinigungen müssten angehalten sein, die Versorgungsplanung
kleinräumiger und bei der hausärztlichen Versorgung möglichst
gemeindescharf vorzunehmen, ergänzte Erps. |
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Darüber hinaus muss die Landesregierung gemeinsam mit der
Kultusministerkonferenz dafür Sorge tragen, dass in Zukunft ausreichend
Mediziner für ländliche Regionen zur Verfügung stehen;
insbesondere sind Studienplätze in ausreichender Zahl bereit zu stellen.
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